Linux: Oracle Instant Client ist nicht gleich Instant Client
Der Oracle Instant Client ist seit Oracle 10.1 die einfachere Variante des Oracle Clients. Während der Standard-Client als (aktuell) etwa 900 MB großes Medium (ZIP-Datei) daherkommt, die über den Oracle Universal Installer installiert werden muss, ist der Instant Client klein, modular, für mehr Betriebssysteme verfügbar und einfacher zu installieren.
Aus dem „Instant-Client-Baukasten“ kann man folgende Komponenten auswählen:
- Basic Package
- Basic Package lite (weniger Sprachen und Zeichensätze werden unterstützt)
- JDBC Supplement
- SQL*Plus
- SDK
- ODBC
- WRC Client ( für Oracle Real Application Testing)
- Precompiler-Package
Unter Linux kann man noch zwei Installationsvarianten wählen:
1. ZIP-Datei (wie bei den anderen Betriebssystemen)
2. rpm
Beide Installationen unterscheiden sich in einigen Kleinigkeiten, die aber wichtig sein können:
rpm-Variante | ZIP-Variante | |
Installation (üblicherweise) als | Root | Der User, der den client nutzen will |
Zielverzeichnis (am Beispiel 12c-Client / 64-bit) | /usr/lib/oracle/12.1/client64 | Unterverzeichnis instant_client_12_1 des Verzeichnis, in dem die ZIP-Datei ausgepackt wird |
Verzeichnisstruktur | /usr/lib/oracle/12.1/client64
+– bin +– lib |
Alle Dateien im Installationsverzeichnis |
Umgebungsvariablen | LD_LIBRARY_PATH: /usr/lib/oracle/12.1/client/64/lib anhängen
PATH: /usr/lib/oracle/12.1/client/64/bin anhängen |
An LD_LIBRARY_PATH und PATH den Pfad des Installationsverzeichnisses anhängen |
Der letzte Punkt zeigt, dass die rpm-Variante durch die Aufteilung Libraries und Executables sich mehr an dem „Oracle-Standard“ orientiert als die ZIP-Variante.
Für die rpm-Variante ist also ein oratab-Eintrag der Form
INSTANTCLIENT121:/usr/lib/oracle/12.1/client64:N
denkbar um z.B. mit oraenv die Umgebung einfach umzustellen
(OK, oraenv gibt es üblicherweise nur auf Datenbank-Servern und da ist der Client auch mit installiert, aber es kann ja nötig sein, z.B. zusätzlich zu einer 11.2-Datenbank einen 12c-Client zu installieren).
Um die ZIP-Variante derart „standard-näher“ zu gestalten, helfen zwei symbolische Links:
cd <instantclient-verzeichnis>
ln -s . bin
ln -s . lib
und ein passender Eintrag in der oratab
INSTANTCLIENT121:/u00/app/oracle/product/instantclient_12_1:N
Zusammengefasst:
Für reine Client-Installationen ist der Instant-Client meiner Ansicht nach die Variante der Wahl. Der „Standard-Client“ ist in den meisten Fällen „oversized“. Unter Linux sind die beiden Installations-Varianten zu beachten, ansonsten können z.B. falsch gesetzte Pfade zu Problemen führen.